Überwältigender Schatz

„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,31-33)

[…]
Die Motivation und Konsequenz, mit der diese himmlische Ausrichtung anzugehen ist, hat Jesus in zwei kurzen Gleichnissen ganz gut beschrieben. Um das Himmelreich zu veranschaulichen, erzählte er von einem Menschen, der in einem Acker einen Schatz fand. Dann heißt es von diesem Menschen: „[…] und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker“ (Matthäus 13,44). Und genauso tat es auch ein Kaufmann, der eine kostbare Perle fand. Er ging „hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matthäus 13,46). Sowohl der Mensch auf dem Acker als auch der Kaufmann sind von ihrer jeweiligen Entdeckung in so hohem Maße angetan, dass sie gar nicht anders können, als diese für sich zu sichern. Und für beide ist es selbstverständlich, dafür alles zu geben, alles zu verkaufen und in die Entdeckung zu investieren. Das Himmelreich gleicht diesem Schatz und dieser Perle.
Dem Himmelreich uneingeschränkt konsequent nachzujagen und es für sich in Besitz nehmen zu wollen, darf nichts mit Müssen zu tun haben und nichts mit Berechnung, es soll damit zu tun haben, von der Größe und Herrlichkeit dieses Geschenks so unfassbar angetan zu sein, dass man gar nicht anders kann und will, als alles dafür zu geben. Und folglich kann es meiner Erkenntnis nach gar nichts Wichtigeres und Besseres geben, als die frohe Botschaft vom Reich Gottes in den Blick zu nehmen, nach ihr zu suchen, ihr nachzujagen und sich aufgrund dieser Hoffnung an Gott festzumachen, denn es gibt keine andere Glaubensgrundlage, die derartige und von den Umständen unabhängige Macht für erfülltes Leben in der Gegenwart besitzt.

Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 83-85), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte

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