„Paulus fand in seinem Glauben an Gott aufgrund des Evangeliums vom Reich Gottes zur Freiheit. In der tiefen Hoffnung auf die Ewigkeit, erfüllt vom Heiligen Geist, relativierte sich für Paulus die Bedeutung dessen, was die gegenwärtige Welt zu bieten hat, nicht nur, sie verschwamm vielmehr vollkommen. „Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen“ (1. Timotheus 6,7), so schrieb er im ersten Brief an Timotheus. Seine Hoffnung für seine Zeit in dieser Welt war, „dass frei und offen […] Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn“ (Philipper 1,20-21). So gerne er die Welt vorzeitig verlassen hätte, so konsequent stellte er sich in den Dienst seines Herrn:
„Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen; […] es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.“ (Philipper 1,22.24)
„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. Durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit, die Gott geben wird.“ (Römer 5,1-2)
In der Versöhnung mit Gott, durch den Glauben, dank dem Herrn Jesus Christus, fand Paulus das, was es in der vergänglichen Welt nur zu finden lohnt, nämlich die Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit. Aufgrund dieser Hoffnung gab es nichts mehr in dieser Welt, das ihn gefangen nehmen konnte, deshalb war er frei. Damit besaß Paulus auch die Freiheit zum Verzicht und konnte sich ganz in den Dienst Gottes stellen, der ihn mit der Verkündigung des Evangeliums beauftragt hatte, zugunsten seiner Mitmenschen auf der Erde.“
Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 59-60), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte