Ein breiter Holzweg

Ein breiter Holzweg Richtung Himmelreich

„Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden!“ (Matthäus 7,14)

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Ich bezweifle nicht, sondern möchte ausdrücklich meine Überzeugung betonen, dass allein der Glaube durch Gnade die Gerechtigkeit schafft, die vor Gott gilt und zum ewigen Leben führt. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass Christen in den Irrungen und Wirrungen der vergänglichen Welt und in der Spannung und Zerrissenheit zwischen Himmel und Erde sehr wohl Probleme damit haben, den vorhandenen schmalen Weg zum Leben schon heute auch zu gehen.
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Ich sorge mich also nicht darum, dass sich Christen womöglich auf dem breiten Weg am Himmelreich vorbei in Richtung Verdammnis bewegen könnten. Ich sorge mich darum, dass Christen sich in der vergänglichen Welt auf dem breiten Weg am Leben vorbei in Richtung Himmelreich bewegen. Das ewige Leben ist ein Geschenk aus Gnade und kann durch nichts verdient werden, schade ist aber, wenn wir dieses Leben nicht bereits in der Gegenwart ergreifen, sondern stattdessen, bewusst oder unbewusst, daran vorbeileben, wenngleich wir es vielleicht gut meinen. Schade ist, wenn wir das größte Geschenk, das es gibt, unausgepackt unter dem Weihnachtsbaum und im Osternest liegen lassen und die Möglichkeiten, die es birgt, gar nicht entdecken.

Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 100-103), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte

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