Heute ist nicht alle Tage

Ewig währt am Längsten

Zwei Fragen vorneweg, einfach kurz darüber nachdenken, dann erst den Bibeltext lesen!
 
1. Was ist dir für dein Leben wichtig?
2. Was von all dem ist das Wichtigste? 

Die Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 1-12)
 
1 Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurück kam, wurde bekannt, dass er (wieder) zu Hause war.
2 Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.
3 Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen.
4 Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen (die Decke) durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab.
5 Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
6 Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen:
7 Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?
8 Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen?
9 Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh umher?
10 Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten:
11 Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!
12 Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
 
(Aus der „Einheitsübersetzung der heiligen Schrift“, Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart 1999.)

Was passiert hier?
Oberflächlich betrachtet ist die Lage eindeutig: Jesus tut hier ein Wunder, er heilt einen Gelähmten.
 
Aber was passiert hier wirklich?
Was an dieser Stelle nicht übersehen werden darf, ist, dass Jesus genau genommen zwei Dinge an dem Gelähmten tut. Zum einen vergibt ihm seine Schuld, und zum anderen heilt er ihn von seiner Krankheit.
 
Warum das von Bedeutung ist, wird klarer, wenn man sich überlegt, warum er diese beiden Dinge tut und welche Auswirkungen sie haben. Die Schuld vergibt er dem Gelähmten des Glaubens wegen, den er bei ihm und seinen Begleitern sah. Die vollzogene Heilung dagegen dient der Untermauerung seiner Vollmacht zur Vergebung von Schuld. Die Vergebung der Schuld bedeutet für den Gelähmten ewiges Leben. Die Heilung seiner Krankheit schenkt ihm körperliche Gesundheit zu Lebenszeiten.
 
Was wird Jesus wohl wichtiger gewesen sein?
Der Glaube an Gott rettet den Gelähmten in das ewige Leben, in die Gemeinschaft mit Gott. Das ist das Entscheidende! Die Zugabe schenkt ihm körperliche Gesundheit, die zweifellos wichtig ist, aber sie ist eben auch vergänglich.
 
Das Wichtigste für unser Leben ist der Glaube an Gott und das, was wir darin geschenkt bekommen, das ewige Leben. Alles andere kann schön sein, aber es wird vergehen.
 
Das ist so oft nicht leicht zu akzeptieren, denn wir leben im Hier und Heute und damit in allen Sehnsüchten, die angesichts unserer Sorgen und Probleme geweckt werden. So vergänglich diese Dinge auch sein mögen, im Vergleich zur Ewigkeit sind sie relativ greifbar und gewinnen dadurch an Bedeutung. Aber auch gerade deshalb sollten wir uns immer wieder vor Augen halten, worauf es eigentlich ankommt, denn eines ist sicher: je mehr uns bewusst wird, dass es um eine Ewigkeit geht und nicht um 70 oder 80 Jahre, desto annehmbarer wird das Hier und Heute, weil dadurch die zu hohe Bedeutung vieler Dinge relativiert wird.
 
Ich wünsche uns, dass wir Gesundheit, Familie und Freunde haben werden, solange wir leben, und dass wir im Glauben an Gott unsere Arbeit, Freizeit und unseren Urlaub genießen und gestalten können. Ich wünsche uns ein von Gott erfülltes Leben, das uns leicht fällt, aber ich wünsche uns noch viel mehr, dass unsere Freude an Gott nicht allein mit diesen Dingen steht und fällt, denn sie sind und bleiben vergänglich und Gott hält viel mehr für uns bereit.
 
Ich wünsche uns, dass wir mehr und mehr verstehen, dass das wichtigste Geschenk Gottes an uns nichts Vergängliches dieser Welt ist, sondern etwas Bleibendes, das uns im ganzen Ausmaß seiner Herrlichkeit zu gegebener Zeit auch bewusst werden wird. Und im Vertrauen und in der Hoffnung darauf sollten wir leben, denn das ist das Wichtigste! 

Also hat Gott die Welt geliebt, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! (Joh. 3,16)

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Dieser Artikel wurde urspünglich am 27.11.2007 erstmals auf www.andima.de veröffentlicht.

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