„Im Evangelium, das Paulus in Korinth verkündigte, geht es […] nicht nur zum Teil um Auferstehung, das Reich Gottes und ewiges Leben, vielmehr sind die Überwindung des Todes und die daraus resultierende Perspektive der Ewigkeit eben dieses Evangelium.
„Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ (2. Kor 4,17-18)
Paulus‘ Blick richtete sich auf das Ewige, nicht auf das Vergängliche. Die Botschaft von der über alle Maßen gewichtigen Herrlichkeit ist eben die frohe Botschaft, die ihm trotz widriger Umstände eine feste, beständige, nicht zu erschütternde Identität in Gott gab. Und auch den Blick der Korinther wollte er in genau diese Richtung lenken, wenn er bewusst davon schrieb, wie es nicht ihm allein, sondern ihnen mit ihm gemeinsam in dieser Hinsicht ging:
„Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. […] Wir sind aber getrost und begehren sehr, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.“ (2. Kor 5,1-4.8)“
Aus: „Himmlische Heimat – Vom Potenzial eines verdrängten Geschenks“ (S. 35-36), Andreas Mast. Siehe Buchprojekte